264. Der Bühl bei Baisingen.

[170] Mündlich.


Auf der Baisinger Markung, nicht weit vom Orte, erhebt sich auf ebenem Felde ein künstlicher, etwa 20 Fuß hoher Hügel, der »Bühl« genannt. Die Sage geht, es soll ein General aus alter Zeit in einer Schlacht hier umgekommen und begraben worden sein. Aus lauter Liebe und Anhänglichkeit hätte jeder seiner Soldaten einen Helm voll Erde herbeigetragen, bis der Grabhügel so groß geworden sei. Es soll auf diesen Feldern einmal eine große Schlacht[170] geschlagen worden sein, was die ausgegrabenen Gebeine und alten Waffen bezeugen. Ein durchfließender Graben heißt nur der Santen- oder Zeltengraben139.

139

Ein ähnlicher Grabhügel, kleinere um ihn herum, ist das weithin sichtbare »Hômichele« bei Hundersingen, O.A. Riedlingen. Der Name ist alt: mhd. = Hau. Withô (Tuttl.), Weythô (bei Horb), michel = groß. Sagen von Waldgeistern knüpfen sich an das »Hômichele«.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 170-171.
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