283. Der Weltfisch.

[181] Ertingen.


Die Erde ruht auf einem sehr großen Fisch, den heißt man den Zitterfisch. Er schläft bis an's Ende der Welt.[181] Wenn er aber einmal erwacht, schießt er im Weltmeer dahin; die Erde fällt von seinem Rücken und geht in den Meerfluten unter. Rührt sich der Fisch von Zeit zu Zeit, oder wendet er sich im Schlaf von einer Seite auf die andere, so entsteht ein »Aidbîsam« (bidmen, zitern). Einige sagen, daß der Fisch zur Strafe angebunden sei. Wieder Andere halten dafür, dieser Fisch sei der Teufel, der mitten im Abgrund gefesselt liege bis an das Ende der Tage152.

152

Vgl. Simrocks Edd. S. 60.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 181-182.
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