357. Versunkenes Schloß.

[233] Mündlich.


In der Nähe von Allmannshofen ist der Blutsberg. Auf dem stand einst ein Schloß. Soll im Bauernkrieg versunken sein wegen der vielen Gräuel, größer, denn der Blutsberg selber. Mal hielt man ein großes Gastmahl, wo es sündhaft herging. Kam ein Bettler den Blutsberg herauf, begehrte Einlaß und Almosen. Er wurde auf der Stelle hinausgejagt und ging des Wegs weiter, verschwand plötzlich. Kaum war der Arme draußen, so versank das Schloß ob seiner Sünden mit Mann und Maus. Nur noch eine Magd kam heil davon. Der Bettler soll Christus selber gewesen sein206.

206

Eine ähnliche Sage bei Schambach und Müller Nr. 71. J.V. Zingerle S. 103. 110. 216. Vom »Blutsberg« Leutkirch. O.A. Beschreibung S. 211.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 233.
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