400. Die große Schlange im Brunnen.

[253] Die Marchtaller Chronik S. 61 erzählt, daß in der (zur Zeit der Abfassung) neu erbauten Kirche zu Munderkingen eine Malerei sei, folgende Geschichte darstellend: A. 1498 habe die Frau des Meßners der Kapelle auf dem Berge aus dem dortigen Brunnen Wasser geschöpft und getrunken. Bald darauf sei sie wie eine Schwangere geworden und hätte Vieles zu leiden gehabt. Vertrauend auf Gott, die göttliche Mutter um ihre Fürbitte anrufend, gab sie endlich 62 Schlangen von sich. Im Brunnen fand man darauf ein 20 Fuß 3 Zoll langes Schlangengethier.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 253.
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