474. Der nächtliche Flammenzug.

[299] Mündlich.


Nach geläuteter Abendglocke sieht man oft, selbst bei Sturm und Regen, eine helle, weit leuchtende, blaue Flamme, neben dem schmalen Erdrücken, welcher Hohenstaufen und Hohenrechberg verbindet, hinwandelnd. Sie zieht bald schnell, bald langsam, links an der Burg vorüber, bis an die Pfarrkirche auf dem Berge. Von hier aus macht sie den gleichen Weg zurück und bleibt bis zum Morgensegen am Hohenstaufen sichtbar, worauf sie verschwindet. Die Flamme soll ein Geist sein, der jedoch noch Niemand was zu Leid that.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 299.
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