565. Diebsspiegel.

[337] Erisdorf.


Wer einen Diebsspiegel zu graben weiß, kann darin sehen, was sein Weib thut, wo sie auch sei, ebenso andere Menschen, besonders, wer der Dieb eines Gegenstandes ist, auch was vordem geschehen und fürder noch geschehen werde. Man macht ihn, indem man Nachts 12 Uhr einen Spiegel unter einem Galgen im Schelmengrab dem Schelmen auf das Gesicht legt und drei Tage lang liegen läßt, alsdann wieder holt. Oder auch auf das Gesicht einer Kindbetterin den Spiegel zu legen, führt zum Zweck.

Quelle:
Anton Birlinger/ M. R. Buck: Sagen, Märchen und Aberglauben. Freiburg im Breisgau 1861, S. 337.
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