89.

[74] Kommt der Knabe am Palmsonntage mit dem geweihten Palmen nach Hause, so nimmt jeder Hausbewohner ein Kätzchen von demselben und ißt es. Der geweihte Palmen wird so lange außer dem Hause aufgesteckt,[74] bis es das erste Mal donnert; darnach wird er im Stalle aufbewahrt. Die einjährigen Palmen werden verbrannt. Der Meßner sammelt solche Palmen und bereitet sich daraus die in der Kirche zu heiligen Zwecken zu gebrauchende Asche. So in einigen Gegenden Oberschwabens.

Quelle:
Birlinger, Anton: Sitten und Gebräuche. Freiburg im Breisgau 1862, S. 74-75.
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