Sechste Szene

[22] Giesecke – Piccolo – Franz – Leopold – Resi.


GIESECKE zu Piccolo. Du, Stift, was bin ich schuldig?

PICCOLO nach rechts rufend. Leopold, zahlen!

LEOPOLD eilig von rechts. Bitt' schön, Euer Gnaden! Macht die Manipulation wie in der ersten Szene. Ein Beuschel fünfundzwanzig – ein Gespritzter zehn – Brot hatten's keins? In das Speisezimmer rufend. Komm gleich! Fortfahrend. Fünfunddreißig – Bitt' schön!

GIESECKE. Da haben Sie fünfzig, der Rest für Sie!

LEOPOLD. Küß die Hand, Euer Gnaden! Bin schon da! Schnell ab in den Speisesaal.

FRANZ auf der anderen Seite Gieseckes stehend. Wünsche gut gespeist zu haben!

GIESECKE ihn ansehend. Wieso?

FRANZ. Ich bin der Speisenträger.

GIESECKE. Ach so! Na, da nehmen Sie auch was![22]

PICCOLO vor der Treppe. Bitt' schön, ich hab's Getränk gebracht!

GIESECKE mit ironischer Höflichkeit ihm ein Geldstück gebend. Entschuldigen Sie – das hätte ich beinahe vergessen! Dann im Abgehen. Fünfunddreißig die Rechnung – vierzig die Trinkgelder – det Jeschäft ist richtig! Ab ins Hotel.


Piccolo trägt die Teller und Gläser ab.

Franz ordnet den Tisch wieder und schlägt mit der Serviette die Krümel vom Tischtuch.


RESI singt hinter der Szene vor dem Nachbarhaus mit Zitherbegleitung.

»A Busserl' is a g'spaßig Ding,

Das Beste, was man hat ...

Das Schlimme nur beim Busseln ist:

Man kriegt's halt niemals satt.«


Quelle:
Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg: Im weißen Rössl. Berlin 16[o.J.], S. 22-23.
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