XVII.

Ein aus der Ader gelassenes Geblüt, das so weiß wie Milch war.

[28] Die Farbe des Geblüts ist nicht jederzeit so beständig, daß sich solche nicht bisweilen ganz ausserordentlich verändern sollte. Dieses flüßige Wesen wird manchmal weißlich. Lower erzählet, daß man einem Mädchen zur Ader liese, deren Geblüt in kurzen ganz weiß wurde. Und nach dem Bericht des Borels hatte ein Mensch, der an einem bösartigen Fieber krank lag, ein Geblüt, das so weiß wie Milch war. Ein berühmter Schriftsteller meldet zur Bestätigung dieser Fälle, daß er selbst Zeuge gewesen, wie das Geblüt, welches man einem Menschen der Kopfwehe hatte, aus der Ader liese, weiß, und fast wie grau war, und so wie es aus der Ader heraus liefe, gleich geronne, und wie in einer Schnur auf das Laßbecken fiele, welche sich in unterschiedlichen Zügen und Falten herum legte.

Quelle:
[Dumonchaux, Pierre-Joseph-Antoine] : Medicinische Anecdoten. 1. Theil, Frankfurt und Leipzig 1767 [Nachdruck München o. J.], S. 28.
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