LXIX.

Von einer Frau, welche allezeit aus dem, wenn ihre Zähne wacklend wurden oder ausfielen, das Leben oder den Tod ihrer Kinder richtig vorher sagen konnte.

[140] Man hat öfters bemerket, daß die Anzahl der Zähne, die gewissen Weibern fehlen, anzeigen, wie viel Kinder sie getragen haben; ich kenne gegenwärtig, da ich dieses schreibe, selbst eine,[140] die sich in diesem Umstand befindet, aber daß eine Frau aus Leipzig, von welcher Bonnet redet, bey der Geburt dreyer ihrer Kinder jedesmal einen neuen Zahn bekame, der wenn er wacklend wurde oder ihr ausfiele, ihr das Leben oder den Tod derselben richtig vorher anzeigte, das ist einer der besondersten Zufälle. Was für ein geheimer Zusammenhang! wir wollen es nicht wagen eine solche Begebenheit zu erklären, diese Materie muß in die Vorrathskammer der geheimen Physik der Alten gebracht werden.

Quelle:
[Dumonchaux, Pierre-Joseph-Antoine] : Medicinische Anecdoten. 1. Theil, Frankfurt und Leipzig 1767 [Nachdruck München o. J.], S. 140-141.
Lizenz: