LXX.

Von einem Kind, welches vor Erstaunen sturbe, weil es einige Kanonenschüsse gehöret hatte.

[141] Kinder sind eines heftigen Erstaunens weit fähiger als erwachsene Personen; wie solches der Zufall, welcher demjenigen Kind begegnete, von welchem Zacutus redet, deutlich zeiget. Es badete sich selbiges in dem Meer; und indem gieng ein Schif aus dem Haven, und lösete beym Absegeln einige Kanonen: das Kind, welches sich nichts vermuthete, gerieth von diesem Getöß das es hörte, in ein solches Erstaunen und Verwirrung, daß es auf der Stelle davon sinnlos niederfiele, und sich an dem Ufer, wie ein Mensch der die schwere[141] Krankheit hat, herum welzete und schluge, so daß es ehe eine Viertelstunde vergienge, des Todes war.

Quelle:
[Dumonchaux, Pierre-Joseph-Antoine] : Medicinische Anecdoten. 1. Theil, Frankfurt und Leipzig 1767 [Nachdruck München o. J.], S. 141-142.
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