Gott hat mehr dann er je vergab.

Gott hat mehr dann er angab.

[3] Niemand kan Gottes güt außgründē noch außschöpffen. Sein hand zu helffen ist vngeschlossen / vnd jmmer voll. Got gibt alle jar gewechs / neret alle welt mit reichtumb / gibt auch allerley getreyde / zur speiß vnnd tranck den menschen vnd dem vihe / vnnd dasselbig alle jar järlichen / eyn wolthat über die ander on zal vnn maß / auß welcher sichtiger teglicher erfarung vnnd Gottes krafft / alle welt gezwungen wirt /zusagen vnd zubekennen / daß Gott mehr hat / dann er je vergab. Von Adam her haben die leut Gottes gab genossen / geessen / getruncken / gekleydet / gebawet. Vnser vorfaren / so vor vns gewesen seind / haben auch alle also gethon / noch haben sie es noch nit alles vffgessen / noch außgetruncken / vernützet zum baw vnd kleydung / sonder vns genůg gelassen. Also werden wir dises alles auch gebrauchen / vnnd selig ist / der diser wol gebraucht / vnd dennoch werden wir vnseren nach kommen allen auch gnůg lassen /Denn Gott hat mehr denn er je vergab.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 3.
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