Ein ieder warte des seinen / vnd lauff nicht ferne.

[83] Ein ieglicher handel wil einen eygnen gantzen menschen haben. Es werden die leut selten reich / die von einer statt in die ander ziehen. Item / die vil handtwerck lernen / mögen nicht gedeien / dann sie lernen keins wol / eins hindert das ander. Die Römer haben[83] gesagt: Es sol einer nit zuuil ackers haben / sonder wenig / vnd sol des wenigen wol warten vnd pflegen. Wir Teutschen sagen: Wann iemand vier kü hat / vnd derselbigen wol wartet / seind nützer dann acht / der mann nicht wol wartet. Soll ein steyn bewachsen vnd mosig werden / so můß er lang still an einem ort ligen / sonst bewachset er nicht. Außgehn ward nie so gůt /innen bleiben ward vil besser.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 83-84.
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