Freiheyt ist über silber vnd gold.

In cauea minus benè canit luscinia.

[136] Es hat kein Nacht gall so genůg im kefich / sie sůcht lieber dauß jhr speiß. Der will thůts / sprach einmal ein baur / da kußt er einn schlegel. Verhebter vogel singt übel. Will geht für gold / sprach der Papegey im korb.

Gott wil daß wir frei ausserhalb des kef chesingen /hat drumb das vogelhauß des gsätzes zerbrochen /daß wir jhm in freiheyt des geystes dieneten mit der frommkeyt / so vor Got gilt. Daher sein new volck ein frei volck wöllen nennen / Psal. 110. Dann wo der geyst Gottes ist / da ist freiheyt. Die aber den geyst Cheistimt haben / seind nit sein.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 136.
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