Als bald Petrus gen hof kame / ward ein schalck darauß.

[169] Christus sagt Petro lang zuuor / eh er ghen hof kam /er würde sein verleugknen / darumb můst es auch also gschehen / auff daß er hinnach andere sünder dester daß trösten künte / vnd jnen jre fehl zugůt halten. Wiewol das war ist / daß er Christum allein in Annas vnd Caiphas hof verleugnet hat / vnd nit im garten. Es ist aber darumb also geredt / als soltē wenig leut zu hof fromm bleiben / wann sie gleich fromb seind /wann sie zuhof kommen.

Der hof ist an jm selbs nit böß / der herren dienst ist auch nicht böß / Dann Joannes der Täuffer sagt den kriegsknechten vnn Fürsten dienern / wie sie wol mögen den herrn götlich dienen. Also hat Joseph gedienet dem Pharao / Daniel dē König võ Babylonien /Naaman dem König võ Syrien / vnd der frommen leut vil mehr. Aber daruon sagt man, daß zu hof vil vrsachen seind / nit fromm zubleiben / dann Gottes ehr ligt da still / fressens vnd sauffens ist kein maß / was dann auß solchem folget / weyß man leyder wol. Vmb des herrn gunst willen / geschicht offt in worten vnd wercken / das vnrecht ist vnd schalckheyt.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 169.
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