Er scheußt / er ist geschossen mit der silbern büchsen.

[170] Mit der silbern büchsen schiessen / ist / geschenck geben / damit ein böse sach gůt wirt / vnnd ein gůte sach böß. Es lassen sich auch die schiessen mit der silbern büchsen / die geschenck nemen vnd überhelffen. Bei den[170] Athenern war ein weiset Rath / Demosthenes / des gleichen vndern Griechen nit gewesen ist / Diser widerriethe mit gewaltigen vrsachen vnd rede dem Rath vnd der Statt zu Athen / sie solten den Legaten / die von denen von Mileto vmb hülff zu jhnen geschickt waren / kein hülff zůsagen / noch thůn. In dem aber warde die sach auffgeschoben biß auff den andern tag. Die Legaten giengen zum Demostheni /schenckten jm ein grosse summa gelts / mit bitte / er wolte still sitzen / vnd nimmer wider sie reden. Des andern tags solt mann aber daruon handeln / Da kame Demosthenes inn Rath vnd hett vil Baumwolle vnnd weisse thücher vmb den hals gewickelt / vnd stellet sich / als hett er das Ranckorn im halß / Synanchen /Einer aber vnderm hauffen / der sich wol eins zwey duncken ließ / es gienge nicht recht zů / schrey über laut / Demosthenes hat nicht Anginam / er ist nit halskranck / sonder Argentanginam / er ist silber kranck.

Cambises König zu Persien / ließ einen seiner Amptleut / der vmb geschencke vnd anderer leut gunst willen einen trewen diener ermörden ließ / lebendig schinden / vnnd die haut übern Richterstůl spannen / den andern Amptleuten zur scheuhe / auff daß sie recht richten solten / weder geschenck noch gunst / mehr dann recht / bei jnen gelten lassen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 170-171.
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