Ich wil jn heintnacht vmd kein tochter bitten.

[194] Mit erzünten leuten ist nicht gůt handeln / dann was man jnen sagt / das nemen sie nit an / sonder sůchen nur raach / vnd gedencken / wie sie jhren zorn büssen / darumb ist es verloren / was mann mit jhnen anfahet. Ein tochter ist dem vatter lieb / die köndte mann villeicht von jhm erlangen / wann er gůter ding were /aber im zorn nit. Wann nun iemandt sich über etwas erzürnet hat / vnnd gibt niemand kein gůt wort / vonn dem sagt mann: Ich wil jn heint vmb nichts bitten / er möcht nurs versagen / ich wil warten biß der zorn fürüber ist / heintnacht wirt nichts drauß.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 194.
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