Hett ich den steyn nit gezogen / so hett ichs spil verloren.

[199] Wir Teutschen habē mancherley spil / mit karten vnd würffeln / im pret / das meyst vor / dreierley büff /büff regal / da man den gantzen würffel gibt / alle seß / alle zincken / alle quatuor / alle drei / alle tauß / alle eß / büff vndē vnd oben / büff / vnn siben zuruck /das frawenspil / das lang verkert / das kurtz / das hetzen / vnd auch der Ticketack. Nun kompts offt / dz mit eim steyn das gantz spil gewonnen oder verloren wirt. Wer aber einn solchen gůten zug thůt / vnd zeucht den rechten steyn / der gewinnt das spil / vnnd sagt: Hett ich den steyn nit gezogen / so het ich das spil verloren. Wir brauchens auch schertzweise / als wann zwen nach einem glaß mit wein / oder einer kandel biers greiffen / oder nach dem gelt / das iemãd gewonnen hat: Hett ich den steyn nicht gezogen / so hett ich das spil verloren / das ist / es war zeit / daß ich zůgriff / es wer sonst ein anderer kommen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 199.
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