Herren dienst erben nit.

[238] Frawen lieb / herrn gunst / vnd Rosenbletter / verkeren sich wie Aprillen wetter.

Würffel / glück / vnnd federspil / verkeren sich wers mercken wil. Klarem himel vnnd lachenden Herrn sol niemand trawen. Wie der wetterhan auff der kirchen sich mit dem wind wendet / also herren gunst / frawen lieb / würffel / federspil / vnd rosenbletter /verkeren sich mit dem glück vnd wetter. Nimmer nutz / nimmer lieb / Frawen vnd herren sůchen das jr an jren dienern vnnd männern / wer nicht mehr sol / gehört dem schinder. Weil der glück wind gehet / vnnd der karrn auffrecht / sitzt iederman drauff / vnnd fert daher. Weil der Esel tregt / ist er dem Müller lieb / so er nimmer tragen mag / vnnd die kůw kein milch gibt / gibt ers dem schinder / die kůw ann schlegel.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 238.
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