Wenn mann einer saw gleich ein güldin stück anzüge / legt sie sich doch damit inn dreck.

[243] Einen vnlustigen vnflätigen menschen heyssen wir ein saw / vnnd nit vnbillich / denn Gott hat dem menschen vernunfft / vnd fünff sinn gegeben / daß er jr zu seines leibs vnderhaltung vnnd reynigkeyt brauchen sol. Zu dem so ist ehrlich / reynglich auff erden wandeln. Wenn aber iemand so sewisch vnd vnlustig ist /daß er nit lust hat jm selbs gůts zuthůn / der ist ein saw / vnnd legt sich ins kat / wie der sew art ist. Wenn die saw auff das hüpschst gewaschen / weiß vnnd reyn ist / so ist das jhr bester lust / daß sie sich ins kat legt / da es am tieffesten ist. Sanct Peter deutet diß wort von denen / die durch das verdienst Jesu Christi seind gereyniget vnnd gewaschen worden /vnd vergessen desselbigen / vnnd keren wider zu jhrem vorigen wandel / vnnd legen sich wider ins kat /daruon sie newlich seind reyn worden.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 243-244.
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