Wer die warheyt geigt / dem schlegt man die geigen ann kopff.

[311] Zu vil frei / bringt offt rew. Reden daß die schöpff den galgen regen. Der wein hat einn vnbeheben mund / vnd kurtzen athem / er laßt nichts verschweigen /schlecht vnn gerecht. Schlecht ist bald geschliffen. Die luge darff geleerter / die warheyt einfeltiger leut. Die warheyt ist schlecht vnd gerecht / an jhr selbs schön gnůg / daß man jr keinn schein noch ansehen machen darff / die künnen die schlechten gerechten Ydioten im heiligen geyst baß / dann die geschraufften weltweisen verkerte geleerten.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 311-312.
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