Schencken reicht nit.

Largitio non habet fundum.

[317] Dleut nemen sich zutod. Aller welt geitz hat keinn boden / vnnd ist noch nie keinem gnůg geben / ja kein vatter der seinn kindern gnůg verlassen hab Es habē vil zuuil / spricht Seneca / niemand aber gnůg. Der bůler seckel ist mit Lawchblettern zůrnüpfft / das ist /er geht gern vff. Er hat vnmüssig gelt / Es schreiet jmmerzů: Laß auß. Sein gelt ist ein hůr es wil nur vnder frembden leuten sein. Es ist wie Zacheus auff allen kirchweihen.[317] Mann můß heut verthůn / daß man morgen auch hab. Es ist gůt alltag faßnacht haben /Drumb iß heut daß du morgen auch zuessen habest /vnd richte dein sach also / daß du morgen auch habest zuleben. Summa / halt faßnacht / daß du ein gůte Fasten vnd Ostern haben mögest. Mancher schlempt als habe ers im krieg geraubt. Er baußt als hab er sein gůt gefunden / Als hab ers an eim Heyden erfochten. Er stellt sich als ob mann jin gebotten hab in eil zuuerderben.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 317-318.
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