Seinn schatten förchten.

[321] Er sihet sich jmmerzů vmb / als sei er dem galgen enttrunnen. Er geht leiß / er förcht er trett in ein glaß. Die reichthumb haben ein hasenhertz. Verzagter legt nimmermehr ehr ein. Die auff der fliehenden seitten /haben nie gesiget. Ein verzagtes hertz bůlt nimmer kein schön weib. Er gibt versen gelt.

Er trawet seinen schenckeln mehr / dann seinn händen. Gůter gsell nit verzag / glück kompt alle tag. Wann die wort dleut schlügen / so were er ein tapff er man. Er hat ein Löwen maul / vnn ein hasenhertz. Wer zung ein spieß / so thet er mehr dann andere zehen. Wer von dräwen vnnd worten stirbt / den sol mann mit fürtzen begraben. Die sich nut mit worten weit ann laden lassen / all erschlagen / vnd keinn gefangen nemen wöllen / die werden genennt Jungekrieger / mit dem maul kriegen. Er sůchet den Beern / vnd steht vor jm. Also dräwet etwa einer einem / vnnd so er sein ansichtig wirt / darff er sein nit gnůg sehen /trähet sich einen andern weg vorm hag ab. Es stechen jn die hundsmucken. Wann jm einer die finger ins maul legt / er dörffte nicht zůbeissen.

Quelle:
Egenolff, Christian: Sprichwörter / Schöne / Weise Klugredenn. Darinnen Teutscher vnd anderer Spraach-en Höfflichkeit [...] In Etliche Tausent zusamen bracht, Frankfurt/Main 1552. [Nachdruck Berlin 1968], S. 321.
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