Gottberg

[453] Weiter rückt die Horde,

Und ausgestorben, wie ein Kirchhof, bleibt

Der Ader, das zerstampfte Saatfeld liegen

Und um des Jahres Ernte ist's getan.

Schiller


Eine Meile östlich von Ganzer liegt Gottberg. Seit Beginn des vorigen Jahrhunderts wechselten die Besitzer mannigfach, bis dahin aber, namentlich während der Zeit der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges, war es ein Quitzowsches Gut. Nur dieser Zeitabschnitt interessiert uns hier, denn ihm gehören die Gottberger Kirchenbücher an, die, durch die handschriftlichen Aufzeichnungen aus eben dieser Kriegsepoche, eine gewisse Zelebrität erlangt haben.

Eh ich jedoch zu diesen Aufzeichnungen übergehe, schick ich ein Gesamtbild der damaligen Lage, soweit unsere Grafschaft in Betracht kommt, voraus. Es handelt sich dabei lediglich um den Abschnitt von 1630 bis 1638. Bis zu diesem Zeitraume waren die Drangsale verhältnismäßig gering, nach diesem Zeitraum[453] aber scheint der Krieg unsere Gegenden verschont zu haben, weil alles ausgezogen war. Die Hälfte der Dörfer existierte nur noch dem Namen nach. Ich gebe nun die Daten in chronologischer Reihenfolge.

Quelle:
Theodor Fontane: Sämtliche Werke. Bd. 1–25, Band 9, München 1959–1975, S. 453-454.
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