[403] 1. Varia. Früh mit meiner Frau Besuche bey den Damen. Mittag Dem. Ulrich. Abends bey Mad. Schopenhauer. Zeichnung zum Zwecke der Halbgouache.
2. Briefe. An Hrn. Cotta nach Tübingen. An Hrn. Leonhard nach Hanau. An Hrn. Reinhard nach Cassel. Mittags Dem. Ulrich zu Tische. Nach Tische Briefe. Abends zur regierenden Herzogin. Einiges vorgelesen. Über die Fabel von Siegfried und ähnliche.
3. Neue Theatereinrichtung. Briefe nach Frankfurt. Kam Herr von Humboldt von Erfurt und logirte bey uns. Abends Wilhelm Tell.
4. Unterhaltung mit Herrn von Humboldt. Vergleichung des Textes der Nibelungen mit der Übersetzung im Teutschen Merkur. Mittags allein. Herr von Humboldt speiste bey Hofe. Fernow in der Nacht gestorben. Abends bey Herrn von Müller.
5. Früh Briefe. An Hrn. Reinhard nach Cassel. An Frau von Eybenberg nach Prag. An Hrn. Geheimen Rath Willemer nach Frankfurt. An Hrn. Landrath Schlosser nach Frankfurt. An August nach Heidelberg. An Hrn. General-Major von Klinger nach Petersburg. Carl Martelli, Arzt von Münster,[403] der nach Petersburg geht. Mittags Dem. Ulrich. Zu Hause allein. Aguilonius und Boyle.
6. Früh beyher Prinzeß, wo ein Versuch der Mittelgouache gemacht wurde. Mittags Dr. Meyer zu Tische. Gespräch über Bremen, den Handel daselbst u.s.w. Fortsetzung der obigen Lectüre.
7. Früh die Damen. Vorlesung der Nibelungen bis zu Ende der ersten Hauptabtheilung. Mittags Dr. Meyer zu Tische. Fortsetzung des gestrigen Gesprächs. Nach Tische Aufsatz über das Theater an Geh. Secretär Vogel dictirt. Abends Hofrath Meyer. Vorsatz zum Neujahrsprogramm. Einiges aus der Litteraturzeitung.
8. Früh Geh. Secretär Vogel wegen Theaterangelegenheiten, die ich ihm dictirte. Mittags Kügelgen, Falk, Dr. Nicolaus Meyer und Hofrath Meyer zu Tische. Über Schubert. Abends bey Frau von Stein.
9. Früh Theaterangelegenheiten dictirt. Fing Kügelgen mein Porträt an. Derselbe Mittags zu Tische. Nach Tische fortgefahren am Porträt. Abends zu Hause. Aguilonius und Boyle.
10. Manuscriptsendung nach Jena vorbereitet. Mittags auf meinem Zimmer allein. Abends Hofrath Meyer. Radirte Landschaften und Mariä Himmelfahrt von Guido. An Hrn. T. Hilgard nach Göttingen, nebst seinen Poesien. An Rath Rochlitz nach Leipzig.[404]
11. Resumé der Verhandlungen wegen des Theaters. Geschichte der Farbenlehre. Nachtrag und Lücke. Promemoria wegen Dr. Meyers. Mittags allein. Abends bey Mad. Schopenhauer. Brief an Pfarrer Schlosser zu Drakendorf. Nebenstehendes Chromatische nach Jena.
12. Mittags Dr. Meyer und Dem. Elsermann zu Tische.
13. Malte Herr von Kügelgen an meinem Porträt und speiste mit uns. Abends
14. Früh Besuch von den Damen. Der Nibelungen 2. Abtheilung bis zum 22. Abenteuer inclusive. Mittags Dr. Meyer. Medaillen besehen. Abends Geheimer Regierungsrath von Müller. Nachher Hofrath Meyer.
15. Früh zur Geschichte der Farbenlehre was sich auf Überlieferung bezieht. Zu Frau von Stein. Mittags Dr. Werneburg. Nach Tische einige Expeditionen. An Hrn. Zelter nach Berlin, einige eigenhändige Lieder für einen Freund. An denselben ein Velin- Exemplar meiner Werke abgeschickt.
16. Früh zur Geschichte der Farbenlehre. Mittags Dr. Meyer zu Tische. Aventins Bayrische Chronik.
17. Früh Herr von Kügelgen, der an meinem Porträt malte. Mittags derselbe zu Tische. Abends allein. Aventins Bayrische Chronik und andres auf die Nibelungen und deren Alterthum bezüglich.[405]
18. Verschiedene Billette. Farbengeschichte, 8. Bogen. Mittags Schillers und Wolzogens Kinder mit ihrem Hofmeister Herrn Abeken und Dr. Meyer. Abends zu Mad. Schopenhauer.
19. Geschichte der Farbenlehre. Bey Durchlaucht der Herzogin wegen der theatralischen Angelegenheiten. Mittags Herr von Arnim. Nachmittag und Abend die Arnimschen Kupfer.
20. Geschichte der Farbenlehre dritte Abtheilung. Mittags Herr von Arnim. Abends Thee, Kupfer des Herrn von Arnim und Liebesgeschichte aus Aeneas Sylvius von demselben übersetzt und redigirt. Frau von Stein, Herr und Frau von Wolzogen, Herr und Frau von Schardt, Frau von Schiller, Herr von Einsiedel, Hofmarschall von Egloffstein, junge Gräfin von Egloffstein, Generalin von Wangenheim, Geheimer Regierungsrath von Müller und Frau, Frau Hofräthin Schopenhauer, Hofrath Meyer, von Arnim und Kügelgen.
21. Besuch der Damen. Der Nibelungen Noth bis zur Ankunft an Etzels Hof. Mittags Werner zu Tische, der erst angekommen war. Antigone von Rochlitz. Abends bey Herrn von Wolzogen, besonders wegen des Jenaischen Auftrags und sodann zu Hause.
22. Geschichte der Farbenlehre. Mittags Werner, Kügelgen und Arnim zu Tische. Gegen Abend[406] kamen Seebeck und Frommann. Abends bey Mad. Schoppenhauer, wo Herr von Sidow einiges von Wieland, Schiller, Baggesen und mir deklamirte, und Fräulein von Täubner die Glocke.
23. Geschichte der Farbenlehre. Mittags allein. Abends allein. Thylesius, Simon Portius und dergl.
24. Den Morgen in Betrachtung der Theaterangelegenheiten zugebracht. Mittags Herr von Kügelgen zu Tische. Beschauung der Medaillen in Bronce und Kupfer. Nachher Werner wegen seiner ersten Visiten und Arnim um Abschied zu nehmen.
25. Bey Durchlaucht dem Herzog wegen der Theaterangelegenheiten. Kam Geheimer Rath von Voigt. Kam Herr von Humboldt an von Erfurt, um bey uns zu logiren. Mittags mit demselben allein. Nachmittags allein in verschiedenen Arbeiten und Betrachtungen. Abends zu Mad. Schopenhauer. Vorher Herr von Thielemann, Major, bey mir. Nachher Herr von Humboldt bis in die Nacht. Hauptsächliches Gespräch über deutsche Litteratur, Schillers schriftstellerischen Charakter, die Datums meiner Arbeiten.
26. Absendung ferneren Manuscripts nach Jena. Mittags Herr von Humboldt, Hofrath Wieland mit seiner Tochter und Enkelin und Kammerrath Stichling au Tische. Abends bey Wolzogen. Vorlesung von Pandorens Wiederkunft zur[407] Hälfte. Abends zu Tische daselbst, mit Herrn von Humboldt, Major von Thielemann, Hofrath Meyer.
27. Geschichte der Farbenlehre 3. Abtheilung. Mittags allein. Abends Telonisches Concert. 5
28. Die Damen. Vorlesung der Nibelungen bis zu dem großen Streit über Tafel. Machte Marschall Davoust bei Hof einen Besuch, speiste aber nicht hier, sondern ging gleich zurück. Poussinische Landschaften, Hofrath Meyer. Schubert von der Nachtseite. Borghesisches Museum. Jungfrau von Orleans. Nach derselben mit Herrn von Humboldt mancherley litterarische und politische Gespräche.
29. Geschichte der Farbenlehre. Simon Portius. Genast wegen der Theaterangelegenheiten. Mittags allein. Ging Herr von Humboldt an Hof. Nach Tische Genast, Entscheidung wegen Fortdauer der Regie. Gegen Abend zu Frau von Wolzogen, wo Frau von Schiller und Herr von Humboldt waren. Vorlesung des Satyros, kleiner Gedichte und Sonette.
30. Gegenüberstehende Briefe. An Hrn. von Reinhard nach Cassel durch Morhard. An Hrn. von Retzer nach Wien. An Hrn. von Erfa nach ........ Reiste Herr von Humboldt nach Rudolstadt. Malte Herr von Kügelgen an meinem Porträt. Mittags derselbe zu Tische. Nach Tische[408] einige Schubladen Medaillen beschaut. Abends Hofrath Meyer.
31. Correcturbogen Nr. 9 des zweyten Theils der Farbenlehre. Mittags Steffens und Frau, Frommann und Frau, Werner und Werneburg. Abends um 7 Uhr zu Frau von Stein, woselbst Prinzeß Caroline, Gräfin Henkel u.s.w. Mancherley Unterhaltungen und Scherze bis gegen Mitternacht.
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