Zum Okerlo. [46] No. 70.

Das ital. huorco, das französ. ogre, Popanz. In diesem Märchen sind einzelne Züge aus dem Daumerling und Fundevogel. In der Braunschweiger Sammlung wird es S. 44-72. fast mit denselben Umständen, nur sehr weitläuftig erzählt. Die Fliehenden lassen einen Rosenstock daheim, der an ihrer Stelle antwortet; sie verwandeln sich nur einmal in einen Pfirsichbaum und eine Biene; ihren Wünschhuth, womit sie alle Zaubereien ausrichten, aber lassen sie auf dem Gipfel des Baums sitzen; sie werden zwar auf diese Art nicht von der Verfolgenden erkannt und sind gesichert, aber der Wind jagt den Wünschhut herab, so daß sie nicht wieder ihre menschliche Gestalt annehmen können. Indessen wird die Prinzessin, die den Hut zugeweht bekommt, durch die Stiche der Biene und durch das Blut, das aus[46] einem abgerissenen Blatt tropft, bewegt, ihn wieder darauf zu werfen und beide sind nun erlöst.

Vergl. auch No. 56. der Liebste Roland.

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Kinder- und Hausmärchen. 2 Bände, Band 1, Berlin 1812/15, S. XLVI46-XLVII47.
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