77. Klopfer

[115] Im Schloß zu Flügelau hauste ein guter Geist, der den Mädchen alles zu Gefallen tat; sie durften nur sagen: »Klopfer hol's!« so war's da. Er trug Briefe weg, wiegte die Kinder und brach das Obst. Aber wie man einmal von ihm haben wollte, er sollte sich sehen lassen, und nicht nachließ, bis er's tat, fuhr er feurig durch den Rauchfang hinaus, und das ganze Schloß brannte ab, das noch nicht wiederaufgebaut ist. Es ist kurze Zeit vor dem Schwedenkriege geschehen.

Quelle:
Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsche Sagen. Zwei Bände in einem Band. München [1965], S. 115.
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