78. Die Steine bei Reidenitz und Parchnitz.129

[90] Bei dem Dorfe Reidenitz nicht weit von dem Amte und Städtlein Zehden, auf der Spitze des daselbst befindlichen Berges gegen die Mühle zu, liegt ein sehr großer Stein, auf welchem eine menschliche Fußtapfe einer Person von etwa zehn Jahren und als wenn es der linke Fuß wäre, tief eingedrückt, die Zehen auch, als wenn sie hineingeschlippt wären, zu sehen. Ganz so wie die Reisebücher des H. Landes von dem letzten Tritt und Fußtapfen des Herrn Christi auf dem Oelberge, wie er von da gen Himmel gefahren, melden.

In eben dem Amte Zehden in einem Busch und Hegeholz, die Parchnitz genannt, liegt ein mittelmäßiger Stein, welchen man die Kuhtrappe nennt,[90] und nach Aussage des Zehdenschen Amtsbuches zu einem Grenzstein, die Felder von Zehden, Lubbichow und Parchnitz zu unterscheiden dient. Er hat den Namen von einer darauf befindlichen und wohlausgehauenen Kuhtrappe, neben welcher auch eine Hundetrappe, und gegenüber noch eine große und zwar ziemlich tiefe, aber doch wenig kennbare Trappe steht. Ob es einen alten Herrn bedeute, der die Viehzucht und dabei die Jägerei betrieben, welches die Hunde- und vielleicht auch die Pferdetrappe bedeuten möchte, oder was es sonst zu sagen habe, kann man nicht gewiß melden.

129

Nach Beckmann, Th. I. S. 375.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 90-91.
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