79. Der Stein bei Bellingen.130

[91] Bei dem Ausgange des Dorfes Darnstädt nach Bellingen zu, eine Meile von Stendal in der Altmark, liegt ein Stein, etwa der Größe nach wie ein Sack von zwei Scheffel Korn, in welchem ein unbeschlagener und etwas tief hineingedrückter Pferdefuß zu sehen ist. Davon wird vorgegeben, daß der böse Geist von da eine Krügerin, welche erschrecklich geflucht, auf einem Pferde weggeführt, und wäre dieses die Fußtapfe des Pferdes. Andere sagen, es hätte daselbst eine Schlacht sollen gehalten werden, der General aber sehr an einem glücklichen Erfolg gezweifelt und gesagt, so gewiß als sein Pferd in den Stein hineintreten würde, so gewiß würden sie auch die Schlacht gewinnen, und wäre darauf des Pferdes Fuß eingesunken, die Schlacht auch erhalten worden. Und mag vielleicht auch die Schlacht des alten Anhaltischen Markgrafen Alberti mit Graf Hudern, als welche auf der Höhe bei Darnstädt gehalten worden, hier gemeint gewesen seyn.

130

Nach Beckmann, Th. I. S. 375 etc.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 91.
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