90. Wie die Frösche in den Marken zu Bauern geworden sind.141

[96] Im Froschmäuseler von Rollenhagen wird berichtet, daß, als die Schlacht zwischen den Mäusen und Fröschen vorgegangen und diese geschlagen worden wären, da habe Friedlieb, einer von den Mäusegeneralen, im Abzug etliche gefangene Frösche mit sich genommen und selbige hernach in der Mark zu Bauern und Mühlknechten gemacht, welche daher auch noch immer in den Krügen und Schenken im Nassen lebten. Es heißt dort so: »Versamlet eilend seine Leut, Und Frösch so er bekam zur Beut, Führt sie mit heim in seine Land, Daselbst durch Gottes Wunderhand, Frösch, Padden, Eutzen Menschen worden, Haben der Geubscher Bauern Orden, Bauen zur Clauß der Mägde Straßen, Leben beim Schenken gern im Nassen, Wie auch der Schulenburger Eutzer, Sind unverzagte Kannenschneutzer. Die auch des Friedlieben Rathmann, Für sich für sein Ausbeut bekam, Und in den Brandenburger Marken, All ihr Elend ließ bequarken, Kame in Bernauschen Wald zurecht, Worden Entzdorfer Müllerknecht. Da sie nah bei eim tiefen See, Quarken und mehlen immer mehr, Auch mit Geyrn, Mäusen, Schlangen, Hechten, Täglich haben allgnug zu fechten.«

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Nach Beckmann, Th. III. S. 588.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 96.
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