105. Der Altar zu Tüchen bei Pritzwalk.156

[103] In der Kirche zu Tüchen bei Pritzwalk ist noch ein Altar aus dem Papstthum vorhanden, der gar künstlich geschnitzet und stark vergoldet ist. Er stellt in 4 Fächern und zwar in dem ersten ein wohlgestaltes Frauenbild vor, begleitet von etlichen Mannspersonen, unter welchen ein Mohr befindlich, im zweiten aber die Frauensperson mit zwei Engeln, in dem dritten eben dieselbe in einer aus Baumzweigen geflochtenen Hütte, mit einem Thier, so einem Reh ähnlich sieht und mit den Füßen nach ihrem Schooß eilet, in dem[103] vierten abermals Beides, das Frauenbild und Reh, welches letztere von Hunden angefallen und verfolgt wird, dabei ein Mann, so ein Horn gleich als ein Jägerhorn am Munde führt. Diese Altarbilder sind ganz ungewöhnlich und scheint ein besonderer Vorfall von Unschuld solches veranlaßt zu haben, obwohl Näheres nicht bekannt ist.

156

Nach Beckmann S. 148.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 103-104.
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