315. Die durch eine Besessene geschehene Prophezeiung.384

[260] Zu Egeln im Erzstifte Magdeburg lebte vor einigen hundert Jahren ein besessen Weib, welches unterschiedlichen Personen öffentlich ihre im Verborgenen gethanen Sünden vorhielt, davon kein anderer Mensch in der Welt etwas wußte, als nur die, welche sie begangen hatten. Sie sagte auch etliche künftige Dinge vorher, die auch erfolgt sind. Ueber dieses verkündigte sie recht eigentlich, was für Veränderungen in dem gedachten Erzbisthum vorfallen würden, ehe noch Jemand einen Gedanken daran hatte oder einigen Schein dazu, ingleichen wie die Stadt Magdeburg dergestalt werde verwüstet werden, daß fast nicht ein Stein auf dem andern bleiben werde.

384

Nach Remigius Bd. II. S. 342.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 260.
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