614. Das Grundlos bei Osterhagen.723

[574] Das Grundlos, das unweit Osterhagen nahe bei einem Walde liegt, war früher ein Garten, darin war die Eigenthümerin des nahen Hauses, da rief draußen eine Stimme: »Salz! Salz!« Da ließ die Frau ihre Kiepe stehen, eilte hinaus und wollte Salz kaufen, es war aber Niemand da. Wie sie sich noch umsah, da kam auf einmal ihre Kiepe auf dem Wasser des Grundlos daher geschwommen, denn der Garten hatte sich in einen Erdfall verwandelt.

Man sagt in Osterhagen den Kindern, daß aus dem Grundlos die neugeborenen Knaben, aus dem Fischloch aber die Mädchen gezogen würden.

723

Nach Pröhle, Harzsagen S. 200. Eine andere Sage unter demselben Namen ist oben S. 295 etc. mitgetheilt.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 1, Glogau 1868/71, S. 574.
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