1. Suitbert, der Bergische Apostel.

[1] (Poetisch behandelt von Montanus, die Vorzeit der Länder Cleve-Mark, Jülich-Berg und Westphalen. Solingen und Gummersbach. 1837. Th. I. S. 3.)


Der h. Sui(t)bert, ein Schüler des h. Egbert in England, der ihn nebst den h. Willebrord und noch eilf andern ausschickte um die Friesen zu bekehren, war eigentlich ein Prinz, der Sohn des Herzogs Siegfried von Northumberland. Nachdem er seine Sendung erfüllt, zog er weiter gen Preußen, wo er aber von dem wilden Volke gefangen und zum Opfern bestimmt ward. Durch ein Wunder gerettet zog er auf kurze Zeit wieder nach England, dann aber nach Rom, wo ihn der Papst zum Bischoff des Landes der Berge zwischen Ruhr und Wupper salbte. Unterstützt durch den mächtigen Schutz des Frankenherzogs Pipin erbaute er am Rheingestade das Kloster Kaiserswerth, wo er 717 starb und wo seine Reliquien noch jetzt alle vierzig Jahre dem Volke in einem silbernen Sarge zur Verehrung ausgestellt werden. Man sagt, daß noch heute alle Leichen, die der Rhein in seine Fluthen herabreißt, an das dortige Ufer angetrieben werden.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 1.
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