186. Die große Linde bei Eisersdorf.

[198] Die große Linde bei Eisersdorf soll so alt gewesen sein, als der heidnische Thurm daselbst. Obwohl sie mehrmals verdorrte, ist sie doch immer wieder von Neuem gewachsen. Einstmals soll sich die erwähnte Zauberin darauf gesetzt und von der Stadt Glatz viele zukünftige Dinge geweissagt haben. Unter andern hat sie gesagt, der Türke werde einst bis Glatz kommen und allda, wenn er durch die steinerne Brücke hinauf bis auf den Ring kommen werde, eine große Niederlage erleiden, weil ihm die Christen aus dem Schlosse herunter entgegenziehen und ihn auf dem Markte erlegen würden. Solches aber werde nicht eher geschehen, als bis eine ganze Schaar Kraniche durch die Brotbänke geflogen sein würden. Bis jetzt ist aber diese Prophezeihung noch nicht in Erfüllung gegangen.

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Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 198.
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