207. Der Feuermann auf dem Zobten.

[228] (S. Burghart S. 119 etc.)


An hellen Abenden sieht man auf dem Zobtenberge oft den sogenannten Feuermann, namentlich zur Herbstzeit, eine Art Luftgespenst. Es folgte auf dem sogenannten Peterswalder Butterwege ohnweit Reichenbach eine Zeit lang dem den Zobten bereisenden Burghart eine ziemliche Strecke, blieb der Wagen halten, so blieb es auch stehen, die Flamme schien von weitem größer und stärker als in der Nähe, klebte nicht unmittelbar an der Fläche der Erde, sondern hing etwas darüber in freier Luft, sah auch nicht so dicht oder roth wie Küchenfeuer, sondern dünn, blaß und bläulich wie Phosphor aus und ward bald größer bald kleiner. Die Figur schüttelte sich, daß die Funken herumstoben, so daß sie einer brennenden Strohhütte ähnlich sah. Als nun der Feuermann den Wagen verließ, floh er mit unglaublicher Schnelligkeit über die Felder und war in wenigen Augenblicken viele tausend Schritt entfernt. Man glaubt, daß dieser Feuermann ein Zeichen von kostbaren in dem Berge verborgen liegenden Metallen ist.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 228.
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