215. Der Hausberg bei Hirschberg.

[251] (S. Schlesische Provinzialbl. 1809 S. 97-110. Fischer, Preuß. Burgvesten Bd. I. S. 26 etc.)


In den verschütteten Kellern der 1/8 Meile von Hirschberg entfernten Burg Hausberg, die im Jahre 1604 von Boleslaw Chrobri, Könige von Polen, erbaut worden war, sollen große Schätze liegen, die von mächtigen Geistern bewacht werden und welche nur einmal jährlich, und zwar in der Christnacht von 12-1 Uhr (so lange nämlich als in der katholischen Kirche zu Hirschberg der Gottesdienst dauert) zugänglich sind, wo dann eine Thüre mitten am Berge den Eingang zu einem langen und schmalen Pfade, der zu den verborgenen Kostbarkeiten führt, zeigt. Nun hat vor ohngefähr hundert Jahren ein armer Perückenmacher zu Hirschberg, Namens Kilian, wirklich den Versuch gemacht, an dem genannten Tage hier einzudringen, auch ist ihm dies zweimal gelungen und er hat beide Male so viel Gold und Silber, als sein mitgenommener Pudermantel fassen konnte, mit fortgebracht. Ein dritter Versuch gereichte ihm jedoch zum Verderben, denn man fand seinen Körper zerschellt zwischen den Felsen.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 251.
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