216. Die Entdeckung von Warmbrunn.

[251] (S. Gödsche S. 265.)


In der Nähe von Hirschberg liegt der berühmte Badeort Warmbrunn. Man erzählt von ihm, daß am St. Johannis-Abend dieser Brunnen dieselbe Kraft habe, wie einst der Teich von Bethesda. Seine Heilkraft war übrigens schon in der Heidenzeit bekannt. Ein heidnischer Jägersmann jagte einst in dieser Gegend und verfolgte so eifrig einen Hirsch, daß dieser sich in eine Quelle stürzte. Die Hunde folgten ihm, kamen aber sogleich heulend wieder zurück und waren am ganzen Leibe verbrannt. Als nun der Jäger das Wasser untersuchte, fand er es kochend heiß; er theilte, was er entdeckt, seinen Priestern mit und diese benutzten es zur Heilung von Kranken. Im Jahre 1377 erhielt ein Edler von Schaffgotsch Brunnen und Umgebung von dem Herzog Bolco von Schweidnitz zum Lehn.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 251-252.
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