259. Der letzte Burgherr von Czeschhaus.

[280] Der Ritter Nicolaus von Czettritz, ein eifriger Katholik und treuer Anhänger des Kaiser Ferdinand II., war im Jahre 1634 Herr auf Czeschhaus. Als nun in diesem Jahre die Schweden vor die Burg zogen und sie zur Uebergabe aufforderte, da ergab er sich nicht nur nicht, sondern vertheidigte sich so mannhaft, daß jene nur nach höchst bedeutenden Verlusten endlich so weit kamen, daß er die Burg übergeben mußte. Sie gestanden ihm aber keine andere Bedingung zu, als daß alle Bewohner mit dem Leben davon kommen, er allein aber sich auf Gnade und Ungnade überliefern und das Leben verlieren solle. Da legten ihn aber seine Leute in einen Schweinetrog, deckten ihn mit alten Kleidern und Lumpen zu und trugen ihn so unentdeckt hinaus aus dem Burgthor gen Hohenfriedberg, wo er, um sich Gott für seine Rettung dankbar zu beweisen, auf einem Berge bei der Stadt eine Kirche erbauen ließ, die noch steht.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 280-281.
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