322. Die Steinbilder in der St. Barbarakapelle zu Görlitz.

[378] (S.d. Görlitzer Wegweiser 1832 S. 88.)


In demjenigen Theile der Klosterkirche zu Görlitz, welche die St. Barbara-Kapelle heißt, sieht man oben an der Decke einen Mann mit Zither und Geige, einen andern mit Harfe und Trommel, eine bekränzte Frau und einen borstigen Mannskopf, dem ein Quarg im Munde steckt. Dies soll eine[378] sonderbare Begebenheit der Vorzeit verewigen, wo nämlich einmal eine lustige Gesellschaft nach der Landskrone unter Spiel und Gesang hinaufzog und ein Mann dabei war, der sich vermaß, er wolle, ehe er den Berg heraufkomme, drei Quärge verschlingen, aber die Wette verlor, indem der dritte ihm im Halse stecken blieb, so daß er ersticken mußte.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 378-379.
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