330. Der große Stein bei Görlitz.

[388] (S. Büsching, Volkssagen S. 177.)


Auf dem Wege von der Landeskrone bis zur Stadt Görlitz liegt ein sehr großer Stein, an dem man gleichsam Klauen- oder Krallengriffe bemerkt. Von ihm erzählt die Sage, daß der Teufel erzürnt gewesen, als er gesehen, daß in der Stadt sich der herrliche Dom, Peter und Paul geheiligt, zur Ehre Gottes aufwölbte. Wüthend vor Zorn riß er einen mächtigen Felsblock von der Landeskrone ab und trug ihn hoch durch die Luft um den Dom zu zerschmettern. Aber Gott rettete das ihm geweihte Haus; von seiner Macht gelähmt, ließ der Teufel das Felsenstück fallen, noch sieht man die Stellen, wo er es anfaßte und tiefe Löcher mit seinen glühenden Krallen einbrannte.

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Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 388.
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