453. Das Nonnenloch auf Mönchgut.

[480] (S. Grümbke Bd. I. S. 206.)


Am äußersten West-Ende der Rügenschen Halbinsel Mönchgut befindet sich ein Ufervorsprung, der Swartegard oder die heilige Gegend genannt. In diesem Vorsprunge gewahrte man früher eine ungeheuere Grube, das sogenannte Nonnenloch, die früher grundlos war, jetzt aber bis zu einer gewissen Tiefe ausgeschüttet ist. Dahin sollen die zu der Strafe des lebendig Eingemauertwerdens verurtheilten Klosterjungfrauen aus dem Kloster Bergen heimlich gebracht und hier hinabgestürzt worden sein. Noch jetzt soll man oft des Nachts bei Mondenschein Schattengestalten dort herumirren sehen.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 480.
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