553. Eine Magd zu Königsberg hat mit Engeln Verkehr und ein Mann daselbst giebt sich für Gott aus.

[548] (S. Hartknoch, Alt- und Neu-Preußen S. 488.)


Im Jahre 1633 hat eine Magd, Barbara genannt, in Königsberg vorgegeben, daß sie von einem Engel entführt und wiedergebracht worden sei, hat auch viele Leute bethöret, daß sie es geglaubt, bis der Betrug endlich herausgekommen. Drei Jahre hernach, 1636, hat sich ein Mensch daselbst für Gott den Allerhöchsten selbst ausgegeben und nannte sich Johann Adelgreiff Syrdos, Amada, Canamata, Kikis, Schmalkalimundus, Schmalkalaldis Elionis, Ober-, Erz-, Hohenpriester, Kaiser und des h. göttl. Reichs König, der ganzen Welt Friedefürst, Richter der Lebendigen und der Todten, Gott und Vater, in welches Herrlichkeit Christus kommen soll zum jüngsten Gericht, Herr aller Herren und König aller Könige. Endlich ist er wegen dieser unerhörten Gotteslästerungen und anderer Laster, die er selbst bekannt, enthauptet und verbrannt worden, hat sich aber vor seinem Tode auf keine Weise bekehren wollen.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 548.
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