760. Der Faulbrunnen und der Grindbrunnen bei Frankfurt.

[679] (S. Lersner, Chronik der Stadt Frankfurt. Frankfurt a.M. 1760 in Fol. S. 8. Berckenmeyer S. 548.)


Bei Frankfurt a.M. ist ein Faulbrunn von starkem Geruch und Geschmack, so daß einer einen Abscheu davon bekommen kann. Gleichwohl kann man dieses Wasser bei allen hitzigen Krankheiten ohne Schaden nach Lust trinken. Wenn nun einer, der in demselben Jahre sterben muß, an diesen Brunnen kommt, so wird sein Wasser trübe.

Nicht weit von der Stadt ist ein zweiter merkwürdiger Brunnen, dessen Wasser einen unangenehmen Geschmack hat und oben nicht anders anzusehen ist, als ob er mit Grindsuppe bedeckt sei. Doch weiß man aus Erfahrung, daß gerade sein Wasser ein Hauptmittel gegen Grind ist. Darum heißt er der Grindbrunnen (eine Schwefelquelle).

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 679.
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