852. Die Severus-Kapelle zu Fulda.

[738] (Poetisch behandelt v. Schwarz, Buchenblätter I. S. 11 etc.)


Am Wollenwebersgraben in Fulda steht die Severuskapelle, die einzige Kirche der Stadt, in welcher noch zur Reformationszeit katholischer Gottesdienst gehalten wurde und worin nie Geistliche anderer Confession predigten. Man sagt nun, daß man oft um Mitternacht die Kapelle hell erleuchtet sieht, und wenn man durch's Fenster hineinlauscht, so erblickt man den Priester vor dem Altar, der das h. Sacrament ausspendet. Das ist eine Geistermesse, welche von Priestern gelesen wird, die im Leben eid- und treubrüchig gewesen sind.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 738.
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