853. Der lange Hannes in Fulda.

[738] (Poetisch behandelt v. Schwarz a.a.O. Th. II. S. 58.)


In der Zeit zwischen Fasten und Ostern kommt jede Nacht ein Geist vom Petersberg bei Fulda bis an die St. Nicolaikirche gegangen, dort dreht er aber um und geht denselben Weg wieder zurück. Dieses Gespenst nennt man den langen Hannes. Es soll dieser der Diener eines Propstes auf dem Petersberge gewesen sein, der alles Geld, welches er von seinem Herrn für die Armen erhielt, unterschlug und vergrub. Zur Strafe muß er ruhelos umgehen. Er geht aber bis an die Nicolaikirche, wo das Armenhaus liegt, um zu sehen, ob sein Schatz gefunden und den Armen zu Gute gekommen ist.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 738.
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