872. Der Wallfahrtsort Gottesbüren.

[748] (S. Zeitschr. d. Vereins f. hess. Gesch. Bd. I. S. 14 etc.)


In der Mitte der nördlichen Hälfte jenes altberühmten deutschen Forstes, des an Holz und Wild gleich reichen Reinhardswaldes liegt das Dorf Gottesbüren, unterhalb welchem sich die kleinen Flüßchen Holzeppe und Nieme vereinigen. Hier ist im Jahre 1331 der heilige Leichnam unsres Herren mit blutigen Tropfen gefunden worden. Schnell ward der Ort zum Wallfahrtsort, indem ein Theil der Nonnen von Lippoldsberg das Stammkloster verließ und hier eine Art Tochterkloster gründete. Seit dem Ende des 15. Jhdts. ist aber dieser Wallfahrtsort nach und nach in Verfall gekommen und zu Anfang des 16. der heilige Leichnam selbst verschwunden.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 748.
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