949. Der Name Spangenberg.

[800] (S. Winkelmann Bd. II. S. 269 [mit Abbild.])


Das Schloß Spangenberg im Fuldaischen liegt auf einem ziemlich hohen Berge, und wird darum Spangenberg genannt, weil an demselben wie auch an einem Hügel gegenüber eine große Menge kleiner runder Steinchen gefunden werden, die alle von Natur ein Bildniß wie eine Spange haben, so wie man sie von Alters auf den Schuhen getragen hat. Der ganze Berg ist mit solchen Steinchen ausgefüllt, also daß man ganze Klumpen derselben herausnehmen und mit einem Messer zertheilen kann und nach Durchschneidung der Fugen kleine runde Steinlein darin formirt findet, in deren Mitte sich ein durch und durch gehendes Pünktchen befindet, als ob sie durchgebohrt wären. Sie sind sämmtlich zirkelrund, nach geometrischer Art, und haben gemeiniglich 12 oder 24 Strahlen oder Strichlein, gleich wie eine Stundenuhr. Man findet aber auch dergleichen mit einem zweiköpfigen Adler oder einem Turban.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 800.
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