974. Der Name und die Cedern von Greene.

[816] (S. Kuhn u. Schwartz a.a.O. S. 247.)


Greene heißt ein Ort bei Gandersheim an der Leine unweit des Flüßchens Leine. Dieser soll seinen Namen davon haben, daß in der heidnischen Zeit einmal auf dem oberhalb des Ortes liegenden Berge geopfert ward und das zu diesem Zwecke gewählte Kind, als es unter dem Schlachtmesser lag, heftig weinte oder greinte, und der Henker rief: »Es greint noch.«

Oberhalb dieses Ortes sieht man heute noch die Trümmer einer alten Burg, auf welcher vor langen Jahren ein Ritter wohnte, der eine Nonne zu seinem Willen verführt hatte. Als Buße ward ihm aufgegeben, ins gelobte Land zu ziehen und von dort Cedern zu holen. Diese stehen noch auf der Stelle der Burg, wo er sie einst hingepflanzt hatte.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 816.
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