1023. Karlshaar, Karlsfeld, Schlagvörderberg und die alte Schmiede.

[847] (S. Sudendorf in d. Mittheil. Bd. III. S. 324.)


Als Karl Mang (d.h. Karolus Magnus) in das westphälische Land kam um König Wieck (d.h. Wittekind) zu zwingen, seine Götter abzuschwören, lagerte er zu Welplage auf der Haar, und so groß war seine Reiterei, daß die Roßäpfel drei Fuß hoch den Boden bedeckten. Der Ort heißt seitdem Karlshaar und da, wo die Feldschmiede gestanden, die alte Schmiede. Da zog nun Wieck Karl entgegen und stritt mit ihm, Karl aber behauptete das Schlachtfeld, welches darnach Karlsfeld heißt, und verfolgte den Wieck bis an die Hase, wo er ihn abermals schlug, an dem Hügel der Klus und dem Schinkel in der Gegend, welche bis in das 17. Jhdt. Schlagvörderberg oder Schlacht vor dem Berge genannt ward. Hier haben jedoch der Pflug und die Schaufel alle Spuren dieses Kampfes vernichtet, auf dem Karlsfelde dagegen zeigen noch viele Todtenhügel den Ort, wo die Schlacht am stärksten gewüthet hat.

Quelle:
Johann Georg Theodor Grässe: Sagenbuch des Preußischen Staates 1–2, Band 2, Glogau 1868/71, S. 847.
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